
1989 erblickte ich, Ben Albrecht, in Zschopau das Licht der Welt. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Ortsteil von Wolkenstein namens Floßplatz – mitten im Erzgebirge.
Das Norwegenabenteuer begann für mich im Jahre 2010. Damals hatte ich gerade meinen Physiotherapeuten-Abschluss in der Tasche und auch eine Festanstellung in Aussicht. Doch eine, mir auch im Nachhinein schwer erklärbare, Faszination am Land der Trolle und des langen Winters ließ derlei Verbindlichkeiten nicht zu. Im Internet fand ich über Work & Travel eine Organisation, die genau den passenden Rahmen für eine erste Berührung mit der Fremde herstellte. Quereinsteiger wie ich waren herzlich willkommen, sich einmal für zwei bis sechs Monate als Farmarbeiter auszuprobieren, und so vermittelten sie mich nach Vinstra. Damit spülte es mich im Jahre 2011 aus den bekannten Gefilden des Erzgebirges ins Gudbrandsdal nach Norwegen. Unerfahren und ungebunden betrat ich eine Welt aus gleichzeitiger Kargheit und Fülle. Ich lernte die Vielseitigkeit des Lebens kennen, entdeckte die Freude des internationalen Austausches, lernte Gelassenheit, Bodenständigkeit, Nüchternheit, aber auch Respekt, Einsamkeit und Traurigkeit kennen. Aus einem halbjährigen Reinschnuppern wurden anderthalb Jahre der Höhen und Tiefen. Umso schöner war es für mich, die Erlebnisse dieser Zeit festzuhalten und damit zu verarbeiten.
Als ich mit dem Schreiben am Buch begann, befand ich mich allerdings schon im nächsten Land auf der nächsten Farm – in Schweden. Während der folgenden Jahre verbrachte ich die Zeit auf verschiedenen Höfen von Norwegens Nachbarland und später auch in Dänemark und Deutschland. Das Schreiben blieb dabei ein fester Bestandteil. Als ich dann 2015 endgültig nach Deutschland zurückkehrte und meine Arbeit als Therapeut wieder aufnahm, geschah der letzte Schleifprozess am Buch. Spätherbst 2012 bis zum Spätsommer 2018 – so lange brauchte ich, um das Buch abzuschließen und die Reife zu erlangen, mit Freude damit in die Welt zu treten. Für diese Geduld bin ich mir überaus dankbar.
Das Bauernleben trug dazu bei, dass ich nun auch als Ehemann und Therapeut ein einfaches Leben führen und mich immer mehr dem Wesentlichen zuwenden kann – herauszufinden, wer ich wirklich bin. Diese Ausrichtung formte sich besonders durch eindrückliche Erfahrungen auf einer schwedischen Farm, doch dazu vielleicht mehr an anderer Stelle – es ist noch nicht das letzte Wort geschrieben…